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Wichtige Begriffe zum Thema Nachhaltigkeit in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft von A-Z.

Die Menge an frei verfügbaren Informationen zum Thema Nachhaltigkeit ist enorm. Wir verschaffen Ihnen einen Überblick unter sozial-nachhaltig.de

A

Active Ownership

Der Begriff Active Ownership (deutsch: aktive Eigentümerschaft) beschreibt die aktive Einflussnahme von Unternehmensanteilseigner*innen (z.B. Gesellschafter*innen, Aktionär*innen oder Anleger*innen) auf das Verhalten und die Aktivitäten von Unternehmen. Im Sinne der aktiven Eigentümerschaft nutzen Anteilseigner*innen ihre Einflussmacht auf Unternehmen, um diese beispielsweise nachhaltiger zu gestalten.

Agenda 21

Hinter der Agenda 21 verbirgt sich ein Aktionsprogramm, das 1992 von 172 UN-Staaten verabschiedet wurde und soziale, ökonomische und wirtschaftliche Ziele formulierte, um den Planeten nachhaltiger zu machen. Dazu gehören unter anderem Klimaschutz, Gleichberechtigung und Armutsbekämpfung.

Anthropogener Treibhauseffekt

Der anthropogene Treibhauseffekt ist auf menschliches Handeln zurückzuführen, beispielsweise durch Emissionsausstöße von Industrie, Viehzucht oder Kraftfahrzeugen. Dies verstärkt den natürlichen Treibhausgaseffekt durch einen hohen Ausstoß an CO₂ und Methan (CH₄) und führt zu einer globalen Erderwärmung mit weitreichenden Folgen für Mensch und Natur.

B

Biodiversität

Der Begriff Biodiversität, oder auch biologische Vielfalt, umschreibt verschiedene Aspekte, die zu einer funktionierenden Umwelt beitragen. Hierzu gehören mannigfaltige Ökosysteme, ein artenreiches Tier- und Pflanzenreich sowie die genetische Vielfalt.

Blue economy

Die Blue economy beschreibt alle finanziellen und nicht-finanziellen Wertquellen, welche die Menschheit aus der Meeresumwelt zieht. Dazu gehören alle wirtschaftliche Aktivitäten im Zusammenhang mit Ozeanen, Meeren und Küsten.

C

Carbon credit

Ein Carbon credit (deutsch: Emissionsgutschrift) ist ein konvertierbares und handelbares Zertifikat, welches Treibhausgasemissionen beschreibt, die durch Projekte reduziert, vermieden oder verifiziert wurden.

CO₂-Äquivalente

In der Regel wird der CO₂-Fußabdruck in CO₂-Äquivalenten (abgekürzt: CO₂e) angegeben, einer Maßeinheit zur Quantifizierung der Wirkung auf das Klima durch unterschiedliche Treibhausgase. CO₂-Äquivalente berücksichtigen neben CO₂ auch die Emissionen weiterer im Kyoto-Protokoll genannter Treibhausgase wie Schwefelhexafluorid (SF₆), Methan (CH₄), Lachgas (N₂O), Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), Stickstofftrifluorid (NF₃) und Perfluorcarbone (PFCs).

CO₂-Bilanz

In einer CO₂-Bilanz werden alle relevanten CO₂-Emissionen erfasst und damit der Energieverbrauch sowie die Emission von Treibhausgasen innerhalb einer Organisation dargestellt. Durch die Bilanz können Emissionen sowie deren Verursacher*innen gemessen und quantifiziert werden. Dadurch kann eine Grundlage zum Verständnis und zur Steuerung für die Anwender*innen geschaffen werden.

CO₂-Fußabdruck

Der CO₂-Fußabdruck ist ein Teil des ökologischen Fußabdrucks und beschreibt die Menge an CO₂- bzw. Treibhausgas-Emissionen, die ein Mensch, eine Gruppe, ein Unternehmen oder ein Land in einem bestimmten Zeitraum verursacht. Zu den am häufigsten eingesetzten Kennzahlen gehören die Kohlendioxidemissionen und die Kohlendioxidintensität.

CO₂-Kompensation

Eine CO₂-Kompensation beschreibt „Zahlungen zur Finanzierung von treibhausgasmindernden Investitionen (z.B. Windkraftanlagen in Entwicklungsländern)“ (Umweltbundesamt 2022). Sollten sich Emissionen, beispielsweise durch klimabewusstes Handeln, nicht weiter reduzieren lassen, können verbleibende Emissionen ausgeglichen bzw. kompensiert werden.

CO₂-negativ

Der Begriff CO₂-negativ beschreibt einen Zustand, bei dem die Menge an gebundenem CO₂ die Menge an ausgestoßenem CO₂ übersteigt.

CO₂-Neutralität

CO₂-Neutralität oder auch Klimaneutralität beschreibt einen Zustand, bei dem die Menge an emittiertem Kohlendioxid gleichzeitig auch wieder gebunden wird. Ein zentraler Unterschied zu dem Begriff Netto-Null-Kohlendioxid ist, dass Klimaneutralität in der Regel durch eine/n Dritte*n zertifiziert wird. Dabei ist anzumerken, dass es zu regionalen Unterschieden bei der Begriffsabgrenzung kommen kann.

CO₂-Rechner

Ein CO₂-Rechner – auch Emissions-Rechner genannt – ist eine Software zur Quantifizierung der Auswirkung menschlichen Verhaltens auf den anthropogenen Treibhauseffekt. Der CO₂-Rechner ermittelt basierend auf Angaben der Nutzer*innen den individuellen CO₂-Fußabdruck, um so einen einheitlichen Vergleichswert der emittierten CO₂-Emissionen darzustellen.

Corporate Citizenship

Der Begriff Corporate Citizenship (deutsch: gesellschaftliche Unternehmensverantwortung) beschreibt das systematische Engagement eines Unternehmen in bürgerschaftlichen und sozialen Bereichen, die in der Regel nicht mit der eigentlichen Geschäftstätigkeit verbunden sind. Im Mittelpunkt steht dabei, dass Unternehmen eine gesellschaftliche Verantwortung innehalten und diese im Sinne des Gemeinwohls wahrnehmen müssen. Als Umsetzungsinstrumente stehen Unternehmen Corporate Giving (Spenden), Corporate Volunteering (persönlicher Einsatz) und Corporate Foundation (Stiftungsgründung) zur Verfügung.

Corporate Giving

Als Corporate Giving werden Unternehmensspenden an soziale oder ökologische Projekte bezeichnet.

Corporate Governance

Corporate Governance (deutsch: Grundsätze der Unternehmensführung) bezeichnet sowohl die gesetzlichen Vorschriften zur Leitung und Überwachung von Unternehmen als auch interne Vorgaben und Grundsätze, die unternehmensindividuell festgelegt werden können. Ziel der Corporate Governance ist es, eine strukturierte und transparente Unternehmensführung sicherzustellen.

Corporate Responsibility

Corporate Responsibility (CR) beschreibt die unternehmerische Verantwortung hinsichtlich Umwelt und Gesellschaft.

Corporate Social Responsibility (CSR)

Der Begriff des „ehrbaren Kaufmanns” kommt im Deutschen dem Konzept der Corporate Social Responsibility (CSR) sehr nah. Unternehmen übernehmen soziale und Gemeinwohl-Verantwortung. Die Geschäftstätigkeit kommt der Gesellschaft und der Umwelt zugute, anstatt sich negativ auszuwirken. Um seiner sozialen Verantwortung vollends Rechnung zu tragen, sollte ein Unternehmen, in Abstimmung mit allen relevanten Stakeholdern, soziale, ethische, Menschenrechts- und Verbraucherbelange sowie ökologische Aspekte in seine betriebliche Strategie übernehmen.

Corporate Volunteering

Unter Corporate Volunteering wird der freiwillige, von Arbeitgeber:innen geförderte Einsatz von Mitarbeiter:innen eines Unternehmens im sozialen oder ökologischen Bereich verstanden.

CSR-Berichte

CSR-Berichte sind eigenständige Unternehmensberichte, die über die unternehmerische Verantwortung und das gesellschaftliche Engagement Auskunft geben, oder herkömmliche Geschäftsberichte, die durch dieses Thema ergänzt werden.

D

Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie (DNS)

Die am 10. März 2021 durch das Bundeskabinett beschlossene Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) ist die Überführung der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen auf nationale Ebene. Sie beinhaltet über 60 Indikatoren inklusive zugehöriger Ziele in 39 Bereichen wie Armut, Bildung, Gleichstellung, Klimaschutz. Zudem definiert die DNS Steuerungsinstrumente, Verfahren, Zuständigkeiten und fünf zentrale Hebel zur Umsetzung der Agenda 2030: Governance, gesellschaftliche Mobilisierung und Teilhabe, Finanzen, Forschung sowie internationale Verantwortung und Zusammenarbeit.

Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex umfasst eine Erklärung zu 20 Kriterien und ergänzenden nichtfinanziellen Leistungsindikatoren, die von der Global Reporting Initiative (GRI) und der European Federation of Financial Analysts Societies (EFFAS) zusammengestellt wurden. Er betrifft sowohl Unternehmen, mit und ohne Nachhaltigkeits-Berichtspflicht, als auch Organisationen, die ihre Stakeholder über Nachhaltigkeitsleistungen informieren wollen. Der DNK soll bei der Erstellung einer Nachhaltigkeitsstrategie und der damit verbundenen Nachhaltigkeitsberichterstattung unterstützen sowie als Orientierung zur praktischen Umsetzung der CSR-Berichtspflicht dienen.

Diversity

Diversity (engl. „Vielfalt“) ist ein Ansatz, mit dem die Vielfalt unserer Gesellschaft aufgezeigt werden soll. Er geht davon aus, dass jeder Mensch einzigartig ist und daher jeder Person dieselbe Anerkennung und Wertschätzung zusteht, unabhängig vom Geschlecht, Alter, der Religion, physischen Einschränkungen oder anderen sichtbaren oder unsichtbaren Merkmalen.

Drei-Säulen-Modell

Das Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit beschreibt im Rahmen der Corporate Social Responsibility (CSR), wie und vor allem, in welchen Bereichen ein Unternehmen Nachhaltigkeit umsetzen sollte. Das Modell unterscheidet dabei zwischen den drei Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales, die sich gegenseitig bedingen.

E

EFRAG (European Financial Reporting Advisory Group)

Die EFRAG (European Financial Reporting Advisory Group bzw. Europäische Beratungsgruppe für Finanzberichterstattung) wurde 2001 mit Unterstützung der Europäischen Kommission gegründet. Die private Vereinigung hat das Ziel, dem öffentlichen Interesse zu dienen. Unter den Mitgliedsorganisationen sind europäische Intressensgruppen, nationale Organisationen und Organisationen der Zivilgesellschaft. Die Aktivitäten der EFRAG lassen sich in Rechnungslegung und Nachhaltigkeitsberichterstattung unterteilen.

EMAS (Eco-Management und Audit Scheme)

Das EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) ist ein Umweltmanagementsystem, welches Unternehmen bei der Einsparung von Ressourcen unterstützen soll. Es stellt sicher, dass alle Umweltaspekte berücksichtigt und rechtskonform umgesetzt werden. Eine EMAS-Zertifizierung ist freiwillig und kann von Unternehmen aller Branchen und Größen durchgeführt werden.

Emissionen

Der Begriff Emissionen umschreibt alle Stoffe, Teilchen oder Strahlungen, die durch einen Prozess direkt oder indirekt in die Umwelt freigesetzt wurden. Es wird zwischen natürlichen und anthropogenen Emissionen unterschieden: Anthropogene Emissionen sind menschengemacht, z. B. Treibhausgase, die durch den Verkehr oder die Erzeugung von Wärme oder Strom entstehen. Natürliche Emissionen entstehen ohne menschlichen Einfluss, etwa Methan in Sümpfen oder durch wiederkäuende Tiere.

Erneuerbare Energien

Erneuerbaren Energien sind Energiequellen, die entweder in unerschöpflichem Maß zur Verfügung stehen oder in kurzer Zeit auf natürliche Weise nachwachsen können: Wind- und Sonnenenergie, ⁠Biomasse⁠, Geothermie und Wasserkraft. Die erneuerbaren Energien sind von den fossilen Energieträgern (Kohle, Erdöl, Erdgas, Torf) abzugrenzen.

ESG (Environment, Social, Governance)

ESG (Environment, Social, Governance) steht für das freiwillige Engagement, Wachstum und Fortschritt im Sinne einer nachhaltigen, gerechten und ethisch vertretbaren Entwicklung anzustreben und umzusetzen, auch über die rechtlichen Bestimmungen hinaus. Maßgeblich sind dabei die Verantwortungsbereiche Environment (deutsch: Umwelt), Social (deutsch: Gesellschaft) und Governance (deutsch: Unternehmensführung).

ESG – Environment

Der Begriff Environment (deutsch: Umwelt) umfasst die Bereiche Klimaschutz, Umwelt, Ressourcen und Kreislaufwirtschaft. Eingeschlossen in die Berichtspflicht sind dabei unter anderem der Energieverbrauch, Treibhausgasemissionen, der Flächenverbrauch, die Abfallmenge, der Wasserverbrauch und der Anteil an Recyclingprodukten.

ESG – Governance

Der Begriff Governance (deutsch: Unternehmensführung) umfasst eine Reihe von Beziehungen zwischen der Unternehmensleitung, dem Verwaltungsrat, den Aktionären und anderen Stakeholdern eines Unternehmens. Die Unternehmensführung legt Strukturen und Prozesse fest, durch die die Ziele des Unternehmens definiert werden. Zudem können Leistungsfortschritte und Ergebnisse bewertet werden.

ESG – Social

Der Begriff Social (deutsch: Gesellschaft) bezieht sich auf die Bereiche Mitarbeitende, Kund*innen sowie Gemeinwesen / Stakeholder. Es existieren Berichtspflichten, was die Mitarbeiter*innenstruktur, den Gesundheitsschutz sowie die Fort- und Weiterbildung betrifft, aber nicht bezüglich Kund*innen.

ETS (Emissions Trading System)

Das Emissons Trading System (ETS) ist ein von der EU errichtetes System für den Handel mit Zertifikaten für die Emission von Treibhausgasen. Ziel ist es, die Emissionen energieintensiver Wirtschaftszweige zu reduzieren. Mithilfe des sogenannten „Cap & Trade“ Prinzips werden Obergrenzen für den Ausstoß von Treibhausgas-Emissionen festgelegt, welche in Form von Emissionsberechtigungen an die entsprechenden Unternehmen ausgestellt werden. Emissionsberechtigungungen können frei auf dem Markt gehandelt werden und gewähren einem  Unternehmen – bei Erwerb – den Ausstoß einer Tonne Kohlendioxid-Äquivalent. Dadurch werden Treibhausgasemissionen mit einem Preis versehen und ein Anreiz zu einer Emissionsreduzierung geschaffen.

EU Climate Transition Benchmark (CTB)

EU Climate Transition Benchmarks (CTB) sind Indizes für Aktien oder Anleihen, die zur Erreichung der Dekarbonisierungsziele des Aktionsplans der Europäische Union für nachhaltige Finanzen beitragen sollen. Damit sollen nachhaltige Investitionen gefördert werden, die dabei helfen die globale Erwärmung zu stoppen und Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Die dem Benchmark zugrunde liegenden Vermögenswerte sollen so ausgewählt, gewichtet oder ausgeschlossen werden, dass das resultierende Portfolio auf dem Dekarbonisierungspfad liegt und zudem im Einklang mit den festgelegten Mindeststandards steht.

EU Paris-aligned Benchmark (PAB)

Dem EU Paris-aligned Benchmark (PAB) (deutsch: „Paris-abgestimmter EU-Referenzwert“) zufolge müssen die zugrunde liegenden Vermögenswerte so ausgewählt werden, dass die CO₂-Emissionen des daraus resultierenden Referenzwert-Portfolios mit den Zielen des Pariser Klimaabkommen übereinstimmen. Zudem dürfen andere Ziele in den ESG-Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung durch die Tätigkeiten im Zusammenhang mit den Vermögenswerten nicht erheblich beeinträchtigt werden.

EU Taxonomie Kompass

Der EU Taxonomie Kompass ist ein Instrument, welches Nutzer*innen den Zugang zu den Inhalten der EU-Taxonomie erleichtern und verdeutlichen soll. Hierzu werden EU-Taxonomie-konforme Aktivitäten beschrieben und aufgezeigt, wie diese zu einem der sechs ökologischen Ziele beitragen und welche Kriterien sie dabei erfüllen müssen.

EU-Aktionsplan "Sustainable Finance" (2018)

Die Europäische Komission hat mit dem Aktionsplan „Nachhaltige Finanzierung“ (Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums bzw. „Sustainable Finance“) eine umfassende Strategie festgelegt, um Finanzen stärker mit Nachhaltigkeit zu verbinden. Der Aktionsplan umfasst zehn Schlüsselfaktoren, die in drei Kategorien unterteilt werden können. Hierbei wird unterschieden zwischen Kategorien zur Neuausrichtung der Kapitalströme hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft, Nachhaltigkeit in das Risikomanagement integrieren und Förderung der Transparenz und Langfristigkeit. Maßgebliche Grundlage für die Umsetzung des EU-Aktionsplans ist ein Klassifizierungssystem für Nachhaltigkeitsaktivitäten – die sogenannte Taxonomie.

Europäischer Grüner Deal

Der grüne Deal (Green Deal) der europäischen Kommission ist eine Agenda, die zu einer nachhaltigen EU-Wirtschaft beitragen und Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent machen soll. Die 27 EU-Mitgliedsstaaten haben sich darauf geeinigt, bis 2050 klimaneutral zu werden, als Zwischenziel ist bis 2030 eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen von mindestens 55 % im Vergleich zu 1990 vorgesehen. Miteinhergehend soll eine Neuausrichtung von Klima-, Energie-, Verkehrs- und Steuerpolitik umgesetzt werden.

European Sustainability Reporting Standards (ESRS)

Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) sind eine Serie von EU-Compliance- und Offenlegungsanforderungen, die von der Europäischen Kommission und der EFRAG (European Financial Reporting Advisory Group) am 3. Mai 2022 erstmals vorgestellt wurden. Dabei handelt es sich um eine Reihe von EU-Vorschriften, die Standards zur Berichterstattung über Nachhaltigkeit im Sinne der ökologisch-sozialen Unternehmensführung (ESG) festlegen und diese so einheitlich, konsistent und vergleichbar machen sollen.

F

Fossile Brennstoffe

Fossile Brennstoffe wie zum Beispiel Braun- und Steinkohle, Erdgas und Erdöl dienen als Energiequellen, um Strom, Wärme oder mechanische Energie zu erzeugen. Sie haben sich aus Abbauprodukten von toten Pflanzen und Tieren entwickelt und zeichnen sich dadurch aus, dass sie endlich sind.

Fördermittel

Fördermittel sind Finanzhilfen, die im Rahmen eines Investitionsprojekts gewährt werden. Fördermittelgeber sind meist die Bundes- oder Landes-Förderbanken. Im Rahmen der Nachhaltigkeit werden verschiedene Förderzwecke aus den Bereichen Ökologie, Soziales oder Unternehmensführung gefördert. Die Finanzhilfe wird meist als vergünstigtes Darlehen oder als Tilgungszuschuss gewährt. Ansprechpartner für die Beantragung der Fördermittel ist der Firmenkundenberater der Hausbank.

G

GAR (Green Asset Ratio)

Die Green Asset Ratio (GAR) ist eine Kennziffer, mit der Banken ab 2024 ausweisen müssen, inwiefern nachhaltige Kriterien bei der Ausführung ihrer Geschäftstätigkeit erfüllt werden. Dabei werden nachhaltig finanzierte Vermögens- und Investitionswerte – gemäß EU-Taxonomieverordnung – in Relation zum Gesamtgeschäftsvolumen gesetzt.

Global Reporting Initiative (GRI)

Die Global Reporting Initiative (GRI) ist eine unabhängige internationale Organisation, die für die Festlegung von Standards in der Nachhaltigkeitsberichterstattung (GRI Standards) zuständig ist.

Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol)

Das Greenhouse Gas Protocol (deutsch: Treibhausgasprotokoll) ist ein umfangreiches globales Rahmenwerk zur Messung und Verwaltung von Treibhausgasemissionen im privaten und öffentlichen Sektor. Der 2001 erstmalig veröffentlichte Bilanzierungsstandard dient als Grundlage für Treibhausgas-Berichtsprogramme von Unternehmen, Organisationen, Ländern und Städten. Das GHG Protocol soll dabei helfen, die im Pariser Abkommen festgehaltenen Klimaziele zu erreichen.

Greenwashing

Der Begriff Greenwashing bedeutet das Bewerben von Produkten oder Dienstleistungen als umwelt- und klimafreundlich, obwohl sie es eigentlich nicht sind. Auch PR-Maßnahmen, die davon ablenken sollen, dass Unternehmen oder Organisationen nicht nachhaltig agieren, fallen unter diesen Begriff. Unternehmen erhoffen sich durch Greenwashing höhere Umsätze oder ein besseres Image.

I

International Labour Organization (ILO)

Die International Labour Organization (ILO) ist eine durch die Vereinten Nationen gegründete Sonderorganisation, bestehend aus Regierungen, Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen. Ziele der ILO sind die Förderung von Rechten bei der Arbeit, die Förderung menschenwürdiger Beschäftigungsmöglichkeiten, die Verbesserung des Sozialschutzes sowie die Stärkung eines Dialogs zu arbeitsbezogenen Fragen.

ISO 14001 - Umweltmanagement

Die internationale Umweltmanagementnorm ISO 14001 formuliert weltweit anerkannte Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem. Im Mittelpunkt steht dabei ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess im Hinblick auf die Umsetzung der Umweltziele von Unternehmen und anderen Institutionen. Die Norm ist in allen Zweigen, Bereichen und Tätigkeiten der Wirtschaft anwendbar. Auf ihrer Grundlage können Umweltmanagementsysteme durch unabhängige Umweltgutachter:innen zertifiziert werden. Unternehmen und Organisationen werden dazu angehalten, alle umweltbeeinflussenden Aspekte aus ihrer Geschäftstätigkeit zu ermitteln, um so ein besseres Verständnis für die Auswirkungen ihrer Handlungen zu erlangen.

ISO 16001

Die ISO 16001 beschreibt die Anforderungen an ein Energiemanagementsystem, das Unternehmen dabei unterstützen soll den Energieverbrauch unter Berücksichtigung gesetzlicher Bestimmungen gezielt und anhaltend zu reduzieren.

ISO 26000

Der von der Europäischen Kommission entwickelte Leitfaden „ISO-Norm 26000“ soll Unternehmen eine Orientierung im Bereich unternehmerischer Sozialverantwortung bieten. Die ISO 26000 definiert sieben Kernbereiche der sozialen Verantwortlichkeit in einer Organisation. Diese umfassen die Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft, Menschenrechte, die Umwelt, Arbeitspraktiken, faire Geschäftspraktiken und Belange von Verbraucher*innen.

ISO 50001

Die ISO 50001 ist ein 2011 veröffentlichter Anforderungskatalog für die Implementation eines Energiemanagementsystems auf Unternehmensebene. Aufgrund ihrer sektorunspezifischen Ausrichtung kann sie von Organisationen unterschiedlicher Größenordnung angewandt werden.

K

Klimaneutralität

Der Begriff Klimaneutralität bedeutet, dass Treibhausgas-Emissionen, die aufgrund einer bestimmten Tätigkeit entstehen, an anderer Stelle eingespart werden. Dies kann durch die Umstellung von Prozessen oder die Kompensierung der Emissionen über Klimaschutzprojekte erfolgen.

Klimawandel

Der Begriff Klimawandel bezeichnet die langfristige Veränderung der Temperatur und des Wetters auf der Erde hin zu einem Temperaturanstieg und mehr extremen Wetterereignissen weltweit. Ursache dafür ist hauptsächlich die Verbrennung fossiler Brennstoffe, vor allem Kohle, Öl und Gas. Die dabei entstehenden Treibhausgasemissionen reichern sich in der Atmosphäre an und führen langfristig zu einer Verstärkung des Treibhauseffekts. Zu den Folgen des Klimawandels gehören etwa intensive Dürren, Wasserknappheit, schwere Brände und ein steigender Meeresspiegel.

Kohlendioxid

Kohlendioxid ist eine chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Wasserstoff. Das farb- und geruchslose Gas ist ein natürlicher Bestandteil der Luft und entsteht in der Natur durch Prozesse wie dem Zerfall von Organismen. Anthropogenes Kohlendioxid, das durch menschliches Handeln entsteht, ist für den überwiegenden Teil des Treibhauseffekts verantwortlich.

KPI (Key Performance Indicator)

Als Key Performance Indicator (KPI) werden in der Betriebswirtschaftslehre Kennzahlen bezeichnet, durch die quantitativ bewertet werden kann, welchen Fortschritt ein Unternehmen oder eine Organisation beim Erreichen bestimmter Zielsetzungen gemacht hat.

Kreislaufwirtschaft

Eine Kreislaufwirtschaft ist ein System, in dem Produkte, Materialien und andere Ressourcen so lange wie möglich wiederverwendet werden. Erreicht wird dies durch eine höhere Effizienz bezüglich Design, Produktion, Wiederverwertung, Nutzung und Reparatur. Ziel ist es, den aktuellen Ressourcenbedarf sowie die Abfallmenge und damit auch die Menge an CO₂-Emissionen langfristig deutlich zu reduzieren.

Kyoto-Protokoll

Das Kyoto-Protokoll ist ein 2005 in Kraft getretenes und 2020 ausgelaufenes völkerrechtliches Abkommen, das verbindliche Zielvorgaben für den Ausstoß von Treibhausgasen festlegte.

L

Lebenszyklusanalyse

Die Lebenszyklusanalyse (englisch: Life Cycle Assessment“ oder Life Cycle Analysis“) ist eine Analyse der Auswirkungen eines Produkts auf die Umwelt während seines gesamten Lebenszyklus‘. Indirekte Auswirkungen auf die Umwelt, die außerhalb der eigentlich Unternehmenstätigkeit liegen, können so innerhalb der Ökobilanz sichtbar gemacht werden.

Lieferkettengesetz

Das Lieferkettengesetz soll Menschenrechte in internationalen Lieferketten schützen, indem grundlegende Menschenrechtsstandards wie das Verbot von Kinderarbeit und Zwangsarbeit eingehalten werden. Es gilt ab 1.1.2023 für Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeiter*innen, ab 2024 für Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten. Das Gesetz legt Anforderungen für die Sorgfaltspflichten von Unternehmen fest, diese gelten für die gesamte Lieferkette – vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt.

Low Carbon Society

Der Begriff Low Carbon Society (deutsch: kohlenstoffarme Gesellschaft) beschreibt einen Gesellschaftsentwurf, in dem Menschen gemeinsam an der Reduktion von Treibhausgasemissionen arbeiten. Ziel ist eine klimaneutrale Gesellschaft, in der nur so viel Treibhausgase produziert werden, wie die Natur aufnehmen kann.

N

NACE (Nomenclature of Economic Adventures)

Die statistische Systematik der Wirtschaftszweige in der Europäischen Gemeinschaft – NACE – bezeichnet eine Systematik zur Veranschaulichung und Zusammenführung statistischer Daten der Wirtschaft und anderer Bereiche des Europäischen Statistischen Systems (ESS). Durch eine Gruppierung von Organisationen können wirtschaftliche Aktivitäten auf statistischer Basis miteinander verglichen werden.

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit bedeutet, die Bedürfnisse aktuell lebender Menschen so zu befriedigen, dass dies nicht zulasten zukünftiger Generationen geht. Eine nachhaltige Gesellschaft ist dementsprechend wirtschaftlich leistungsfähig, aber auch sozial gerecht und ökologisch tragfähig.

Nachhaltigkeitsbenchmarks

Durch die Klima-Benchmark Verordnung sollen Benchmarkmethoden in Bezug auf ESG transparenter gemacht werden und Standards für die Methodik von kohlenstoffarmen- und ESG-Benchmarks festgelegt werden. Die Verordnung bezieht dabei jegliche low-carbon Benchmarks in der EU ein und soll unter anderem dazu dienen, dass Anleger*innen einheitlichere und bessere Informationen über die Nachhaltigkeit ihrer Investitionen zur Verfügung stehen.

Nachhaltigkeitsberichterstattung

Im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive – CSRD) verpflichtet das EU-Recht bestimmte Unternehmen dazu, Informationen bezüglich ihrer Arbeitsweise und ihres Umgangs mit sozialen und ökologischen Herausforderungen offenzulegen. Unternehmen, die mindestens 2 der folgenden 3 Kriterien erfüllen, sind zur Offenlegung verpflichtet: mehr als 250 Mitarbeiter*innen, einen Umsatz von mehr als 40 Millionen Euro oder eine Bilanzsumme von mehr als 20 Millionen Euro. 

Nachhaltigkeitsindizes

Nachhaltigkeitsindizes sollen Anleger:innen als Orientierung bei der Auswahl und Beurteilung der Nachhaltigkeit potentieller Investitionen dienen. Um in einem Nachhaltigkeitsindex gelistet werden zu können, müssen Geldanlagen verschiedene ökologische und ethische Voraussetzungen erfüllen.

Nationaler Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP)

Der am 21. Dezember 2016 verabschiedete Nationale Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP), soll die Umsetzung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte antreiben und insbesondere zu einer Menschenrechtsverbesserung entlang von Liefer- und Wertschöpfungsketten weltweit führen.

Natürlicher Treibhauseffekt

Der natürliche Treibhauseffekt geschieht ohne menschlichen Einfluss. Bei diesem Vorgang werden die langwelligen Wärmestrahlen der Sonne von den natürlicherweise in der Erdatmosphäre vorkommenden Treibhausgasen zurück zur Erdoberfläche geschickt. Somit verhindern sie, dass die Wärmestrahlen aus der Atmosphäre austreten können. Ohne diesen Effekt, würden auf der Erde eisige Temperaturen herrschen.

Net Zero Carbon Emissions

Net Zero Carbon Emissions“ (deutsch: Netto-Null-Emissionen) bedeuten, dass bestehende Treibhausgas-Emissionen so weit wie möglich zurückgefahren werden mit dem Ziel, dass sie möglichst gleich Null sind. Außerdem sollen die Emissionen, die trotzdem noch anfallen, so niedrig sein, dass sie von der Natur absorbiert werden können, zum Beispiel durch Bäume, und dementsprechend nicht zum Klimawandel beitragen.

O

OECD (Organisation for Economic Cooperation and Development)

Die 1961 gegründete OECD (Organisation for Economic Cooperation and Development) mit Sitz in Paris ist ein Zusammenschluss von 38 Staaten, die sich zu Demokratie und freier Marktwirtschaft bekennen. Sie besteht fast ausschließlich aus Industrieländern und setzt sich für nachhaltiges Wachstum, Beschäftigung und freien Welthandel ein. Sie unterstützt den Best-Practice-Austausch und gilt als eine der verlässlichsten Quellen für vergleichende Studien zu wirtschaftlichen und sozialen Trends. In ihren Leitsätzen für multinationale Unternehmen formulierte die OECD Grundsätze für verantwortliches Handeln von Unternehmen und wirkte damit an der Prägung des Corporate Responsibility Begriffs mit.

Ökoeffizienz-Analyse

Eine Ökoeffizienz-Analyse stellt eine ganzheitliche Betrachtungsweise von Dienstleistungen, Produkten oder Herstellungsverfahren über ihren gesamten Lebenszyklus dar. Dies bezieht den Verlauf von der Rohstoffgewinnung über den Konsum bis zur Entsorgung bzw. zum Recycling mit ein und kann dazu verwendet werden, die entstehende Gesamtbelastung für die Umwelt darzustellen.

Ökologische Nachhaltigkeit

Ökologische Nachhaltigkeit umfasst alle Aspekte eines rücksichtsvollen und vorausschauenden Umgangs mit natürlichen Ressourcen wie Rohstoffen, Boden, Luft, Wasser, Biodiversität, Erdwärme, Wind- und Sonnenenergie. Ökologische Nachhaltigkeit setzt voraus, dass nur so viele nichtnachwachsende Rohstoffe der Erde entnommen werden dürfen, wie durch erneuerbare Rohstoffe ersetzt werden können.

Ökologischer Fußabdruck

Der ökologische Fußabdruck ist ein Instrument, das beschreibt, wie viel Fläche ein Mensch benötigt, um seinen Ressourcenbedarf zu decken. Er wird berechnet durch den individuellen Ressourcenbedarf in den Kategorien Nahrung, Wohnen, Transport, Konsum und Dienstleistung.

Ökonomische Nachhaltigkeit

Ökonomisch nachhaltig zu handeln bedeutet für Unternehmen und Organisationen, weiterhin gewinnorientiert oder kostendeckend zu wirtschaften, aber auch langfristig und ressourcenschonend. Erreicht werden kann dies zum Beispiel durch effizientere Nutzung und Wiederverwertung oder technologische Innovationen.

P

Pariser Klimaabkommen

Das Pariser Klimaabkommen wurde 2015 in der französischen Hauptstadt im Rahmen der  UN-Klimakonferenz zur Bekämpfung des Klimawandels verabschiedet. Das Abkommen enthält Verpflichtungen für alle 195 Vertragsparteien und schreibt diesen die Ausarbeitung und Umsetzung von nationalen Klimaschutzplänen vor. Zu den Hauptzielen zählen die Begrenzung des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur auf unter 1,5°C bzw. maximal 2°C im Vergleich zu vorindustriellen Werten aus dem Jahr 1850. Für die Wahl der 1,5°C- bzw. 2°C-Grenze sind sogenannte Kipppunkte“ verantwortlich. Diese beschreiben für das Klima kritische Grenzwerte, bei deren Überschreitung unumkehrbare Prozesse angestoßen werden. Wissenschaftler*innen sprechen hier oftmals vom point of no return“.

Product Carbon Footprint (PCF)

Mithilfe des Product Carbon Footprints (PCF) kann ermittelt werden, wie viel Treibhausgasemissionen ein Produkt über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg verursacht hat. Es werden die Emissionen von der Gewinnung der Rohstoffe über die Herstellung bis hin zum Ende der Nutzungsphase betrachtet.

Produktlebenszyklus

Der Begriff Produktlebenszyklus stammt aus der Betriebswirtschaftslehre und bezieht verschiedene Phasen von Markteintritt bis Marktaustritt eines Produktes mit ein. Somit werden alle relevanten Bereiche wie Rohstoffe, Produktion, Transport, Verwertung und Benutzung in der Betrachtung berücksichtigt. Zur Unterstützung einer nachhaltigen Entwicklung, können alle Phasen durch innovative Lösungen im Sinne der Nachhaltigkeit optimiert werden.

R

Recycling

Recycling bedeutet die Wiederaufbereitung weggeworfener Wertstoffe wie Metalle oder Papier zu neuen Rohstoffen oder Produkten. 

Ressourceneffizienz

Ressourceneffizienz bedeutet, Produkte oder Dienstleistungen so herzustellen bzw. durchzuführen, dass möglichst viel Energie, Material und damit auch Kosten und CO₂-Emissionen eingespart werden  bei gleichbleibender Qualität.

S

Scope-1-Emissionen

Scope-1-Emissionen werden im Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) als alle direkt erzeugten Emissionen in einem Unternehmen oder einer Organisation definiert, etwa durch den Verbrauch von Brennstoffen im Betrieb und den eigenen Fuhrpark.

Scope-2-Emissionen

Scope-2-Emissionen werden im Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) als alle indirekt erzeugten Emissionen definiert, die durch die Nutzung von eingekaufter Energie wie Strom oder Wärme entstehen.

Scope-3-Emissionen

Scope-3-Emissionen werden im Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) als weitere indirekte Emissionen beschrieben, die entlang der Wertschöpfungskette durch die Aktivitäten eines Unternehmens entstehen. Dabei handelt es sich etwa um Emissionen aus der Entsorgung von verkauften Produkten (nachgelagerte Emissionen) oder vom Unternehmen gekaufte Waren und Dienstleistungen (vorgelagerte Emissionen).

Social Responsibility

Social Responsibility (deutsch: gesellschaftliche Verantwortung) beschreibt die Verantwortung einer Organisation für die Konsequenzen ihrer Handlungen auf Menschen und Umwelt. Transparenz und Ethik sind von besonderer Bedeutung, um eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen und Gesundheit sicherzustellen. Dabei muss einschlägiges Recht eingehalten werden und eine Übereinstimmung mit internationalen Verhaltensstandards vorliegen.

Soziale Nachhaltigkeit

Soziale Nachhaltigkeit bedeutet im Unternehmensalltag, dass bestimmte soziale Standards eingehalten werden, insbesondere bezüglich der Menschen- und Arbeitsrechte sowie des Schutzes von Verbraucher*innen. Darunter fallen etwa der Zugang zu Gesundheitsleistungen, Bildung, sauberem Wasser und Ernährung für die Beschäftigten sowie sichere Endprodukte. Ein zentraler Orientierungspunkt für soziale Nachhaltigkeit ist die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen (UN-Menschenrechtscharta).

Sustainable Development Goals

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) sollen die Erde schützen, der globalen Armut ein Ende setzen und gewährleisten, dass bis 2030 alle Menschen in Frieden und Wohlstand leben. Sie wurden 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet und verbinden ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit.

Sustainable Finance

Die Sustainable Finance (deutsch: nachhaltige Finanzierung) bezieht sich bei Investitionsentscheidungen im Finanzsektor auf die Beachtung und Einhaltung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Überlegungen (ESG). Dadurch sollen die Investitionen in nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten und Projekte erhöht werden.

Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR)

Die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR – deutsch: Verordnung über die Offenlegung nachhaltiger Finanzprodukte) wurde von der EU beschlossen und gilt seit März 2021. Durch bestimmte Offenlegungspflichten sollen die Transparenz nachhaltiger Anlageprodukte erhöht bzw. ihre Vergleichbarkeit verbessert und Greenwashing vermieden werden.

T

Taxonomie-Verordnung

Die Taxonomie-Verordnung der EU (mit der Verordnungsnummer (EU) 2020/852) ist ein Klassifizierungssystem, das eine Übersicht über ökologisch nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten gibt und so eine Definitionsgrundlage dafür bietet, ob eine Wirtschaftsaktivität als ökologisch nachhaltig eingestuft werden kann. Dies soll unter anderem Unternehmen dabei unterstützen, klimafreundlicher zu werden, Investitionen in grüne Anlagen transparenter machen und Greenwashing bekämpfen. Innerhalb der Taxonomie-Verordnung werden sechs Umweltziele definiert: Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel, Nachhaltige Nutzung und Schutz der Wasser- und Meeresressourcen, Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung, Schutz und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme. Wirtschaftsaktivitäten werden dann als nachhaltig eingestuft bzw. sind taxonomiekonform, wenn sie einen Beitrag zu einem der Ziele leisten, diese nicht nachteilig beeinflussen (Do No Significant Harm – DNSH) sowie soziale Mindeststandards einhalten.

Treibhausgase (THG)

Treibhausgase (THG) sind Bestandteile der Erdatmosphäre, die für den sogenannten Treibhauseffekt verantwortlich sind. Sie halten vereinfacht gesagt die Wärme in der unteren Atmosphäre zurück – ansonsten wäre es auf der Erde sehr kalt. Zu den Treibhausgasen zählen unter anderem Kohlendioxid (CO₂), Methan (CH₄) und Lachgas (N₂O).

U

UN-Agenda 2030

Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft sind die fünf handlungsleitenden Prinzipien der UN-Agenda 2030. Auf dieser Basis wurden insgesamt 17 Ziele durch die Vereinten Nationen definiert und Umsetzungsmaßnahmen festgehalten, um die Vision einer ökologischen, sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit bis 2030 zu erreichen.

Z

Zuschüsse

Zuschüsse sind Finanzhilfen, die im Rahmen eines Investitionsprojekts gewährt werden. Zuschüsse sind in der Regel nicht rückzahlungspflichtig und erhöhen die Eigenmittel im Rahmen der Projektfinanzierung. In Deutschland gibt es aktuell über 1.000 verschiedene Zuschussgeber: Ministerien, Kommunen, Stiftungen, NGOs oder große Family Offices. Im Rahmen der Nachhaltigkeit werden verschiedene Förderzwecke aus den Bereichen Ökologie, Soziales oder Unternehmensführung gefördert.